Was gibt es Besseres um den Zusammenhalt im Verein zu stärken, wie eine gemeinsame Ausfahrt. ...
- Admin

- 27. Juli
- 3 Min. Lesezeit

Am 26.07.2025 fand die Fachexkursion des Leipziger Rassegeflügelzuchtvereins 1869 e.V. statt. 38 Zuchtfreunde, zum Teil mit ihren Partnern, begaben sich in Richtung Oberlausitz. Die Planung hatten hierfür Dr. Gerald Sehmisch sowie unser Ehrenvorsitzender Dr. Lothar Heinrich vorgenommen.
Pünktlich um 8.00 Uhr begann unsere Exkursion mit unserem bewährten Partner, dem Reise- und Busunternehmen „Reisevogel“ Burgstädt.
Zuerst war geplant, dem Sächsischen Geflügelmuseum in Haselbachtal einen Besuch abzustatten. Unser Ehrenmitglied und 1. Vorsitzender des SRV, Wolfram John sowie einige Mitglieder des Heimatvereines begrüßten uns auf das Herzlichste. Wolfram John berichtete mit Stolz, dass das Sächsische Geflügelmuseum das dritte in Deutschland überhaupt ist, neben anderen in Nürnberg in Bayern und Viernau in Thüringen.
„Das gesammelte Material lagerte in meiner ehemaligen Firma oder zu Hause, doch niemand bekam es zu sehen“, blickt Wolfram John zurück. Von Christoph Günzel erfuhr er, dass die ehemalige Schule in Reichenbach leer steht. Schon lange wurde das Schulgebäude, gleich gegenüber dem Gasthof, nicht mehr genutzt. „Seit etwa 15 Jahren stand es dann leer“.
Es sollte dann noch eine Weile dauern, bis das Vorhaben in die Tat umgesetzt werden konnte. „Das größte Problem waren Fördermittel, die wir für die Sanierung benötigten. Zwei Versuche haben wir gestartet. Beide wurden abgelehnt“, erzählt Wolfram John.
Der dritte Antrag auf Fördergeld wurde endlich bewilligt. Es gab Fördergelder aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes.
Im Jahr 2020 startete der sächsische Verein die Sanierung. Auch Vereinsmitglieder packten mit an. Zwei Familien aus Oberschöna und Dresden waren und sind der treibende und am meisten aktive Kern: Carola und Wolfram John sowie Rosemarie und Dietmar Dietze. So manchen Tag und manches Wochenende fuhren sie nach Reichenbach, um selbst Hand anzulegen. Vor allem, als es darum ging, das Museum einzurichten.
Doch zuvor wurde das Gebäude komplett saniert: neues Dach, neue Fenster und Elektrik, Außen- und Innenputz, Sanitäreinrichtungen, Fußböden und Malerarbeiten. Das alles auch behindertengerecht, nebst Auffahrt zum Haus für Rollstuhlfahrer.
Entstanden sind im Erdgeschoss zwei große Museumsräume. In ihnen sind die Zeitzeugen der Geschichte der Geflügelzucht in Sachsen zu sehen. So gehört zum Beispiel eine Büste des Begründers des Hühnerologischen Vereines Görlitz, Robert Oettel, zu den Ausstellungsstücken. Dazu kommen alte Brutschränke oder anderes Aufzuchtmaterial. „Wir haben sogar noch einen Brutschrank, der mit Kohle beheizt wurde“, sagt Wolfram John stolz. Aber auch Bücher, Zeitschriften, Plakate, Festschriften, Zeichnungen und Gemälde gehören zu den Exponaten – manche stammen aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Der zweite Raum wird dominiert von Pokalen, Auszeichnungen, Urkunden, Krügen, Wimpeln, Vereinsfahnen und Tellern – alle mit Bezug zur sächsischen Rassegeflügelzucht. Ein großer Teil wird in Vitrinen zur Schau gestellt, einfach weil die Teile sehr wertvoll sind.
Unsere Vereinsmitglieder konnte hierbei auch einige Schätze bestaunen. Dr. Gerald Sehmisch überreichte dem Sächsischen Geflügelmuseum eine Holzintarsie, die durch Werner Karge https://holzintarsien-karge.jimdofree.com) in über 60 Stunden feinster Arbeit erstellt wurde. Dieses Bild wurde im Original von Pablo Picasso gezeichnet. Nach dem Tod von Pablo Picasso wurde der Druck in limitierter Auflage auf Arches-Papier hergestellt und handsigniert von Marina Picasso unten rechts und nummeriert in einer Stückzahl weltweit von 500 Stück gefertigt. Dieses Bild stammt aus dem Nachlass von Pablo Picasso. Nach seinem Tod im Jahr 1973 autorisierte seine Enkelin Marina den Druck dieser Original-Lithographien, die als Picasso Estate Collection'S bekannt geworden sind.
Im ersten Geschoss des Hauses hat der Reichenbacher Kleintierzuchtverein ein großes Vereinszimmer bekommen, mit dazugehöriger Küche. Hier gab es auch für uns ein "Ä Schälchen Heeßn" wie der Sachse so schön sagt.
Zur Eröffnung des Museums Ende Juni 2024 waren über 300 Besucher gekommen, die meisten von Geflügelzüchtervereinen aus ganz Sachsen.
Das Museum des Sächsischen Rassegeflügelzüchterverbandes befindet sich in
01920 Haselbachtal, Ortsteil Reichenbach,
Pulsnitztalstraße 23
und ist eine Reise wert.
Nur ca. 100 m vom Museum entfernt empfing uns dann die Zuchtfamilie Kühn. Der Vater und dessen Sohn gaben Auskunft über ihre Zuchten. Bestaunen konnte man dabei Altdeutsche Kröpfer, Voorburger Kröpfer, Zwerg-Sulmtaler, Dresdner schwarz und Zwerg-Lachshühner sowie die Kaninchenrassen Holländer und Thüringer. Als Dank für die herzliche Aufnahme übergab der Verein eine Chronik des Leipziger Rassegeflügelzüchtervereins.
In Pulsnitz wurde dann im Schützenhaus ein sehr schmackhaftes Mittagessen eingenommen.
Nach dieser Stärkung wurde die Exkursion fortgesetzt und es ging in Richtung Kleindehsa bei Löbau zu dem Zuchtfreund Andreas Fiedler. Pünktlich bei der Ankunft hatte auch der Wettergott ein Einsehen und es regnete nicht mehr. Andreas Fiedler und dessen Familienangehörige hatten alles sehr familiär vorbereitet. Es wurde extra ein großes Zelt aufgebaut, wo er in den bereitgestellten Käfigen einige seiner Italiener und Zwerg-Brahma präsentierte und Auskunft zur Zucht gab.
In dem weitläufigen Gelände tummelten sich auch Warzenenten und Pommerngänse. Auch hier stand Andreas für alle Fragen zur Verfügung. Die Familienangehörigen bewirteten uns mit leckeren selbstgebackenen Kuchen und Kaffee. Dafür nochmals unseren herzlichsten Dank.
Nach den zahlreichen Züchtergesprächen ging es dann wieder zurück. Unser Busfahrer Michael brachte uns gegen 18.15 Uhr wieder nach Leipzig. Mit vielen neuen Eindrücken wurde damit die Fachexkursion beendet.
Allen Organisatoren gilt nochmals unser Dank.
























































































































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