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Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Wild- und Hauskaninchen

 

Nachdem nunmehr der Stammbaum unserer Hauskaninchen fast acht Jahrhunderte bis zum Windkaninchen zurückreicht, stellt sich die Frage, gibt es noch Gemeinsamkeiten in Aussehen und Verhalten zwischen Haus- und Wildkaninchen, oder was unterscheidet beide voneinander?

 

Wildkaninchen haben recht einheitliche Größen- und Gewichtsverhältnisse. Die Körperlänge reicht bis 45cm, das Gewicht liegt zwischen 1,3 und 2,2kg. Je nach Rasse können Hauskaninchen dagegen zwischen 1kg und mehr als 7kg schwer werden. Wildkaninchen sind einheitlich braun bis schwarz gefärbt; unter den Hauskaninchenrassen gibt es dagegen die unterschiedlichsten Farbmuster. 

Die Schwanzunterseite des Kaninchens wird Blume genannt. Beim Wildkaninchen ist diese Blume stets weiß, wohl damit sie sich, wenn sie in der Dämmerung hintereinander her hoppeln, nicht verlieren. Beim Hauskaninchen kann die Blume weiß oder andersfarbig sein. Sowohl Wild- als auch Hauskaninchen besitzen Tasthaare, mit denen sie sich im Gelände, in ihren Höhlen, bzw. Behausungen im heimischen Kaninchenstall orientieren.

 

Wildkaninchen sind Fluchttiere, daher sind ihr Gehör und der Gesichtssinn sehr gut ausgeprägt, um rechtzeitig ihre Feinde aus der Luft und zu Land ausmachen zu können. Außerdem können sie gut riechen. Hauskaninchen müssen nicht mehr vor Feinden fliehen. Ihr Gehör hat nachgelassen, bei den Widderkaninchen mit ihren Schlappohren ist es ohnehin etwas behindert. Aber auch Hauskaninchen haben einen stark entwickelten Geruchssinn. Daher sollte man in ihrer Nähe auf Raumsprays, Parfumzerstäuber u.ä. verzichten.

 

Wildkaninchen leben in großen Familienverbänden und verbringen viel Zeit in ihren unterirdischen Höhlenbauten; hier bringt das Kaninchenwibchen (etwas irreführend Häsin genannt) im Kessel auch ihre Jungen zur Welt. Das Nest polstert sie zuvor mit ihren Haaren aus dem Bauchfell aus. Auch Kaninchen versuchen irgendwo in einem ruhigen Eckchen ihren Höhlenbau einzurichten. Ersatzweise muss man ihnen ein Häuschen anbieten. Auch der Nestbautrieb ist noch erhalten. Sie polstern das Nest aber nicht mehr mit ihren Haaren aus, sondern schaffen dazu Heu und Stroh herbei. Wildkaninchen bringen bis zu 10 Junge zur Welt, bei den Hauskaninchen sind es meist deutlich weniger.

 

Das Wildkaninchen säugt seine Jungen nur wenige Minuten am frühen Morgen, deckt dann das Nest zu und geht auf Futtersuche. Auch das Hauskaninchen säugt seine Jungen noch bei Tagesanbruch. Auch wenn Kaninchen eigentlich Fluchttiere, das Nest mit ihren Jungen verteidigen beide vehement, Wildkaninchen und Hauskaninchen. Dabei kann das Hauskaninchen auch schon ‘mal seinen Pfleger attackieren. Das Wildkaninchen kümmert sich nur 4 Wochen um seine Jungen, dann müssen sie ausziehen und dem nächsten Wurf Platz machen. Dann werden die Jungen natürlich auch nicht mehr gesäugt und müssen bereits selbständig auf Nahrungssuche gehen. Hauskaninchenmütter säugen ihre Junegn dagegen bis zu 8 Wochen lang, wobei die Jungen aber bereits nach der 4.Woche zwischendurch normales Hasenfutter fressen.

 

Da Hauskaninchen-Weibchen ständig von ihren Männchen gedeckt werden können, kann es vorkommen, dass die Jungen noch nicht ganz „flügge“ sind, wenn bereits der nächste Wurf das Nest in Anspruch nimmt. Dann kann es passieren, dass sie von ihrer Mutter verjagt und aus dem Nest verstoßen werden. Manchmal nimmt sich dann eine andere Häsin dieser Waisenkinder an.

 

Wildkaninchen sind nur während der warmen Jahreszeit fortpflanzungsbereit, Hauskaninchen können sich das ganze Jahr über paaren. Da Hauskaninchen oft paarweise zusammen gehalten werden, wobei das Männchen in der Regel kastriert ist, kann es trotzdem immer wieder Deckungsversuchen kommen. Dann entwickelt die Häsin häufig eine Scheinschwangerschaft und beginnt mit der Vorbereitung des Nestes.

 

Quelle:

http://www.kaninchen-haltung.com/natur/

 

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